Vor 20 Jahren wurde das Jugendhaus Lebenszeichen (JHL), welches auf dem Grundstück der Gemeinde St. Antonius steht, vom damaligen Bischof Reinelt seiner Bestimmung übergeben. Seitdem wurde es von verschiedensten Gruppen in- und außerhalb unserer Pfarrei genutzt. Seine Lage am Stadtrand und die mögliche Verbindung mit dem Saal in St. Antonius prädestinieren es sowohl für private als auch für religiöse Veranstaltungen unterschiedlichster Art.
Als die Belegung durch restriktive Auflagen in der Corona-Zeit fast zum Erliegen kam, erlangte es eine ganz neue Bedeutung. Vorübergehend diente es als Unterkunft für Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und der Ukraine. Danach folgte eine Leerstandsphase, die es nun zu überwinden gilt.
Um der Nutzung und Belegung des Hauses wieder neuen Schwung zu verleihen, hat sich Anfang des Jahres ein „Freundeskreis Jugendhaus“ gebildet. Daraus sind bereits einige Ideen und Konzepte hervorgegangen, die sich zum Teil bereits in der Umsetzung befinden. So soll das JHL in Zukunft nicht nur von Gruppen belegt, sondern auch Pilgern auf dem naheliegenden sächsischen Jakobsweg und dem Chemnitzer Rundweg als Herberge angeboten werden. Einen starken Impuls verspricht sich der Freundeskreis dabei vom Kulturhauptstadtjahr 2025, wo besonders viele Gäste aus ganz Deutschland und darüber hinaus erwartet werden.
Seitens der Pfarrei wird dieser Prozess vom Verwaltungsleiter Thomas Lunkwitz begleitet, der darauf achtet, dass auch der wirtschaftliche Aspekt bei dem Nutzungskonzept nicht zu kurz kommt. So haben sich schon Ehrenamtliche gemeldet, die im Wechsel für die Übergabe und Abnahme des Hauses an Gäste zur Verfügung stehen. Nur die Buchungen werden weiter über das Pfarrbüro laufen.
Damit sich möglichst viele potenzielle Gäste über die Unterkunft im Internet informieren können, wurde eine eigene Homepage erstellt (www.jugendhaus-lebenszeichen.de). Weiterhin soll das JHL auf den beliebtesten einschlägigen Internet-Plattformen gelistet werden, auf denen bundesweit nach ähnlichen Angeboten gesucht werden kann (z.B. www.himmlische-herbergen.de). Andere laufende und teilweise schon erledigte Tätigkeiten betreffen die Erstellung einer Hausordnung, einer Preisliste oder auch die Beschilderung auf dem Jakobsweg und dem Rundweg um Chemnitz.
Wenn erst einmal alle Arbeiten abgeschlossen sind, steht mit dem JHL in Chemnitz eine Unterkunft zur Verfügung, welche Gästen und Pilgern aus Nah und Fern offensteht und von der die ganze Pfarrei HMTC auch über das Kulturhauptstadtjahr hinaus profitieren kann.
Text: Oliver Dingel, Grafik und Foto(s): Henning Leisterer